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Robotik

Robotik

In der neuen Serie technischer Fortschritt möchte ich aufzeigen, wie innovative Fortschritte in Wissenschaft und Technik dazu beitragen das Klima zu schützen und unseren Wohlstand wie auch unsere Wohlfahrt zu erhöhen. 

Ich möchte damit aufzeigen, dass es für einen wirksamen Klimaschutz keine generellen Verbote braucht, sondern Investitionen in neue, saubere Technologie. 
Den grundsätzlich gilt: Alles was wenig Ressourcen verschwendet, ist effizient und alles, was effizient ist, ist auch wirtschaftlich sinnvoll. 
In meinen Augen gibt es somit keinen Grund unsere liberalen Werte über Bord zu werfen. 

Warum werden Prozesse automatisiert

Dafür gibt es zahlreiche Gründe:

Kosteneinsparungen, da tendenziell weniger Arbeiter eingestellt werden müssen.

Verbesserte Arbeitssicherheit, da gefährliche Arbeiten an Robotern übergeben werden, insbesondere in Atomkraftanlagen, Chemielaboren und bei Katastrophen.

Entlastung des Menschen, da schwere und monotone Arbeiten an Robotern übergeben werden.

Gleichbleibende Qualität, da Roboter in der Regel „wiederholungsgenauer“ als Menschen arbeiten. Erhöhung der Durchsatzleistung (Produktionsmenge), da Roboter 24/7/365 arbeiten (theoretisch).

Roboter sind krisenresistenter als Menschen: Roboter streiken nicht, können nicht von einer Pandemie heimgesucht werden, haben keine negativen Gefühle und halten sich an Gesetze.

Es gibt aber auch diverse negative Punkte der Automatisierung

Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften steigt, entsprechend steigen auch die Bildungs- und Lohnkosten und tief qualifiziertes Personal gerät unter Druck.

Roboter können nicht über den Tellerrand sehen, Roboter können aktuell keine Verbesserungsvorschläge einbringen und tragen auch wenig zu einem guten Arbeitsklima bei. Insbesondere können Roboter ihr eigenes Handeln nicht hinterfragen.

Strombedarf steigt, in Zeiten in denen man Atomausstieg, Klimaneutralität, Bevölkerungswachstum und Steigerung des Wohlstandes auf ein Schlag erreichen will, ist zusätzlicher Strombedarf durch Roboter wenig wünschenswert.

Schlechter Umgang mit dem Unerwarteten, Roboter können zwar sehr gut auf Vorhergesehenes reagieren und mithilfe der Regelungstechnik und einer Vielzahl Sensoren können auch Störgrössen ausgeglichen werden. Roboter sind aber nicht in der Lage auf eine komplett neue Situation angemessen zu reagieren. 

Robotik ist nicht gleich Automatisierung, tatsächlich denken viele bei Wort Automatisierung sofort an Roboter. Der Begriff Automatisierung ist aber deutlich vielfältiger, er beinhaltet sämtliche Prozesse, in denen Systeme Programme mithilfe von Eingangs- und Ausgangssignalen abarbeiten und dies ohne wesentliches Zutun von Menschen. Je nach Prozess handelt es sich um einen Steuerungsprozess oder um einen Regelungsprozess. Neben den Robotern gehören somit auch Künstliche Intelligenzen, Regelungstechniken, SPS-Steuerungen, Algorithmen und viele andere Bereiche zum Wort „Automatisierung“.

Politikerinnen und Politiker durch KI ersetzen

Vorteile

  • Politiker sind nicht billig, längerfristig ist eine KI deshalb definitiv billiger. 
  • Der Algorithmus eines Roboters / einer Künstlichen Intelligenz lässt sich relativ einfach berechnen. Somit ist ausgeschlossen, dass die KI unüberlegte Entscheidungen trifft. Zudem schliesst diese Berechnungsmöglichkeiten sämtliche Manipulations- oder Korruptionsversuche aus. 
  • Damit die oben genannten Vorteile spielen können, muss sichergestellt werden, dass der Quellcode / der Algorithmus öffentlich eingesehen werden kann. 

Ich möchte dies anhand eines «kurzen» Beispiels erläutern.

Bei den Nationalratswahlen 2047 stellen die Parteien diverse Roboter zu Auswahl.

Ich persönliche wähle unteranderem die FDP-CB-3-X, welche verspricht «sie» wolle für eine restriktive Law&Order Politik, eine liberale Wirtschaftspolitik und eine progressive Gesellschaftspolitik gleichermassen eintreten. FDP-CB-3-X wird dann tatsächlich auch gewählt. 

2048 läuft noch alles gut, FDP-CB-3-X setzt sich die Legalisierung von Schwangerschaften bei Männern ein, erhöht die Höchstarbeitszeit von 30 auf 32 Stunden pro Woche und führt nach 40-jährigem Gerangel endlich die Individualbesteuerung ein. 2048 kommt es dann aber zu einer schweren Wirtschaftskrise. Als Sofortmassnahmen setzt sich FDP-CB-3-X für eine Senkung der Robotersteuern um 0.2% ein und genehmigt ein Konjukturprogramm, welches den Autobahnabschnitt zwischen Aarau Ost und Birrfeld von heute 3 auf 4 Spuren ausbauen will. 

Die Rezession wird zwar teilweise abgefedert, dennoch steigt in der Folge die Arbeitslosenquote und zudem auch die Kriminalitätsrate. Um die Steuerausfälle der Robotersteuersenkung auszugleichen, stimmt FDP-CB-3-X einer Vorlage zu, welche Sparmassnahmen bei der Polizei vorsieht. Neben der Reduktion von Polizeipersonal sollen Polizisten auch weniger in der Nacht auf Streifen gehen, damit Nachtzuschläge eingespart werden können. 

Augenscheinlich gewichtet FDP-CB-3-X die Wirtschaftsfreiheit und die progressive Gesellschaftspolitik deutlich höher als eine restriktive Law&Order Politik. 

Was kann man gegen dieses Nichteinhalten der Wahlversprechen machen?

Bei einem menschlichen Politiker lässt sich schlicht und einfach nichts machen, für jeden Vorwurf gibt es eine entsprechende Ausrede. 

Bei einer künstlichen Intelligenz hingegen lässt sich jeder einzelne Gedankengang rekonstruieren. Man kann genau rückverfolgen mit welchen Daten die KI ihre Berechnungen macht, woher sie die Daten bezieht und welche Ergebnisse sie erhält. 

 

Nachteile

  • Eine KI entscheidet aufgrund von Berechnungen, sprich eine KI ist nicht sonderlich affin für Moral und Ethik.

 

Anforderungen

Aufgrund der obengenannten Beispiele, muss eine KI im politischen Betrieb hohen Anforderungen Rechnung tragen. 

Anforderungen an eine Künstliche Intelligenz für den politischen Betrieb:

  • Der Algorithmus darf nach den Wahlen nicht mehr verändert werden. 
  • Sprich es muss sichergestellt werden, das potenzielle Softwareupdates den Kern der Software nicht verändern.
  • Eine Veränderung am Software-Kern könnte zu einer Verfälschung bei den folgenden politischen Entscheidungen führen.
  • Die KI muss in der Lage sein, Daten für glaubwürdig oder nicht-glaubwürdig einzustufen. 
  • Die KI muss für volle Transparenz sorgen:
  • Mit welchen Daten arbeitet die KI?
  • Woher bezieht sie ihre Daten?
  • Anhand von welchen Merkmalen stuft die KI die Daten als glaubwürdig ein?
  • Mit welchen Formeln rechnet die KI?
  • Welche Ergebnisse wurden erarbeitet? 
  • Eine Politik-KI wäre wohl ein begehrtes Ziel für Hackerangriffe, entsprechend müssen gewaltige Investitionen in die IT-Sicherheit gesteckt werden. 

Auswirkungen auf das Politiksystem

Zuletzt stellt sich auch die Frage, ob es eine potenzielle Veränderung unseres politischen Systems braucht, um eine vernünftigen Politikbetrieb zu gewährleisten. 

Hier ein paar Vorschläge:

Vorschlag 1
Das System bleibt mehr oder weniger wie es heute ist. Jeder Kanton hat zwei Ständeräte und jeder Halbkanton einen Ständerat zu besetzen. Der Nationalrat wird wie gehabt anhand des Bevölkerungsanteils der einzelnen Kantone berechnet. Der einzige Unterschied: Neu kann man neben menschlichen Politkern auch Künstliche Intelligenzen ins Bundeshaus wählen. Menschen und Roboter würden somit zusammen das Land regieren. 

  • Möglicherweise würde die Exekutive (Bundesrat) bis auf weiteres den Menschen vorbehalten bleiben. 
  • Der Wahlkampf würde mehr oder weniger gleich ablaufen.

Vorschlag 2

Falls die Rechenleistung ausreichen würde, so könnte jeder einzelne Bürger eine eigene KI konfigurieren. Somit würde jede einzelne Vorlage im Parlament wie eine Volksabstimmung behandelt. 

  • Dies würde einem massiven Demokratieausbau gleichkommen.
  • Die Konfiguration einer eigenen Politiker-KI würde aber sehr viel Zeit beanspruchen, es besteht das Risiko, dass noch weniger Menschen wählen gehen als zu vor. 
  • Es ist schwierig das Stimm- und Wahlgeheimnis der einzelnen Bürger zu wahren.
  • Menschliche Politiker würden in einem solchen System überflüssig werden.

Vorschlag 3

Anstatt jedem Bürger eine eigene KI zu geben, könnte man auch die Wahlergebnisse aller Bürger in einer KI zusammenfliessen lassen, eine Art «Mothership». Das «Mothership» würde somit alle Wahlcoverts auswerten und ein arithmetisches Mittel (oder einen Medianwert) aller Bürger ermitteln und entsprechend abstimmen oder gar regieren. 

  • Diese Idee ist vor allem aus Gewaltenteilungsgründen problematisch, es würde quasi eine Volksdiktatur entstehen. 
  • Selbst wenn man ein «Exekutiv-Mothership» und eine «Legislativ-Mothership» erstellen würde, es ist schwierig hier eine saubere Gewaltentrennung zu erreichen.

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