Links-Rechts Schema

Im 19. Jahrhundert sassen konservative Politiker*innen rechts im Parlament und sozialistische Politiker*innen links im Parlament, dieses Links-Rechts-Denken hat sich über Jahrzehnte gehalten.

Häufig ist in der gegenwärtigen Politik die Rede von Linken und Rechten, dies stellt eine Vereinfachung dar und kann zu verzerrten Wahrnehmungen im politischen Spektrum führen (siehe Beispiel unten). Da es aber sehr häufig gebraucht wird, thematisieren wir es trotzdem. 
Wir versuchen dies darzustellen:

Politische Linke

  • Mehr soziale/wirtschaftliche Gerechtigkeit
  • Für einen ausgebauter Umweltschutz
  • Toleranz gegenüber Minderheiten
  • Offen für internationale Zusammenarbeit
  • Für Gleichberechtigung

Politische Rechte

  • Mehr gesellschaftliche/wirtschaftliche Freiheit
  • Mehr Unabhängigkeit
  • Strenge Rechtsordnung (hohe Strafen bei Verbrechen)
  • Kritische Haltung gegenüber Zuwanderung
  • Tiefere Steuern

Ganz links findet man Linksextreme und Linksradikale.

Ganz rechts findet man Rechtsextreme und Rechtsradikale.
Der Unterschied zwischen Radikalismus und Extremismus ist vielen Personen nicht geläufig, Extremisten vertreten ein radikales Gedankengut und wollen dieses Gedankengut unabhängig von der Verfassung durchsetzen, wenn nötig gar mit Gewalt.
Hingegen vertreten Radikale ein radikales Gedankengut, halten sich aber an die Regeln einer funktionierenden Demokratie. Sie respektieren Volksabstimmungen, die Gewaltentrennung und die Verfassung des entsprechenden Landes.
Auch wenn es nicht allen passt, radikale politische Positionen haben in einer pluralistischen Gesellschaft ihren legitimen Platz. Ein Verbot von radikalen Meinungen würde die demokratische Struktur schwächen, da die Meinungsvielfalt eingeschränkt würde. 

Ein Beispiel für die Verzerrung im politischen Spektrum

In der Schweiz gibt es die beiden Parteien FDP und CVP. Sie können mehr oder weniger jede*n Politikwissenschaftler*in fragen, alle werden die FDP als weiter rechts einstufen als die CVP. Dies auch nicht ganz unbegründet, denn die FDP distanziert sich mit ihrem liberalen und marktfreundlichen Gedankengut sehr stark von politisch linken Strömungen. Die CVP hingegen strebt eher eine soziale Marktwirtschaft an und ist bei vielen Fragen eher bereit mit linken Parteien Kompromisse einzugehen. 

Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied. Während die CVP sich bei Fragen rund um LGBTIQ-Menschen eher konservativ verhält und beispielsweise auch gegenüber der Individualbesteuerung kritisch gegenübersteht (da diese das traditionelle Familienmodell gefährdet), setzt sich die FDP (und insbesondere deren Jungpartei die JF (Jungfreisinnige)) sehr stark für diese Anliegen ein.

Was wir daraus mitnehmen sollten: Neben der linken und der rechten Seite müssen mindestens auch die politischen Lager des Liberalismus und des Konservativismus mit einbezogen werden. Dies, da diese beiden Strömungen das Links-Rechts-Schema stark verzerren können, wie die vorherigen Beispiele gezeigt haben. 

Konkret sieht ein politisches Spektrum dann beispielsweise so aus:

Dieses konkrete Beispiel findet man auf der Plattform www.smartvote.ch

Quellen