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Der Zusammenhang zwischen dem Tod und dem Fortschritt

Der Tod und der Fortschritt

Der Tod lässt sich nicht berechnen, nur schwer erforschen und auch (noch) nicht aus der Welt schaffen. Der Tod ist, je nach eigenem Glauben, absolut und lässt immer Trauer, Unverständnis und oft auch Wut zurück.

 

Als Einstieg ein Zitat vom Schweizer Schriftsteller und Architekt Max Frisch, der 1991 verstarb. 
Das klare Todesbewusstsein von früh an trägt zur Lebensfreude, zur Lebensintensität bei, nur durch das Todesbewusstsein erfahren wir das Leben als Wunder. 

In welchem Verhältnis steht der Tod zum Fortschritt?

Ohne den Tod der Alten ist der menschliche Fortschritt kaum möglich. 

Um fortschreiten zu können braucht es neue Ideen, Kreativität und Mut, all diese Eigenschaften besitzen junge Menschen häufiger als ältere Menschen. 
Die Stärken der Alten, wie z.B. Erfahrung, Ausbildung und einen "erweiterten Horizont", sind nur für die Umsetzung und Verbesserung der neuen Ideen notwendig. 

Dies bedeutet:
Gibt es viele Junge und wenig Alte = Viele Ideen, die aber schlecht umgesetzt werden.
Gibt es viele Alte und wenig Junge = Hochentwickelte und gut umgesetzte Ideen, aber kein Fortschritt.

Ist ein Leben ohne den Tod lebenswert?

Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Jedenfalls lässt sich diese Frage nur schwer mit "Ja" beantworten, da es für uns keine Alternative zum Leben mit Tod gibt. Trotzdem empfinden viele Menschen ihr Leben als lebenswert. 


So sagte der 1924 verstorbene Schweizer Schriftsteller Jakob Bosshart: "Wäre der Tod nicht, es würde keiner das Leben schätzen. Man hätte vielleicht nicht einmal einen Namen dafür".

Möglicherweise macht gerade der Tod das Leben lebenswert, da der Tod für alle Menschen gleichermassen gültig ist.
Unabhängig von Einkommen, Vermögen, Aussehen, Intelligenz und sozialer Stellung sterben alle Menschen. Lediglich was wir während unsere Lebenszeit geleistet haben, bleibt bestehen. So erinnern wir uns an Albert Einstein, Marie Curie, Carrie Fisher, Isaac Newton, Bob Marley und Audrey Hepburn, aber auch an Osama Bin Laden oder an Adolf Hitler. Der Tod stellt so eine Art "allgemeine Gleichheit" dar und somit sind in diesem Punkt wirklich alle Menschen gleich. Diese Gleichheit kann man aber auch als "Sicherheit" ansehen und mit dieser "Sicherheit" im Rücken versuchen etwas aus seinem Leben zu machen. 

Welche Gefahren gehen von einer Gerontokratie aus?

Gerontokratie bedeutet "Herrschaft der Alten" und ist eine Regierungsform in der fast alle politischen Entscheidungen bei alten Menschen liegen.

Dieser Zustand kann erreicht werden bei einer generellen Überalterung der Gesellschaft oder durch den Glauben an eine Ideologie die Erfahrung und Weisheit hoch anrechnet.

Das Problem einer Gerontokratie ist der fehlende Glaube an "das Neue" und die unverhältnismässige Hochschätzung "des Alten", nach dem Prinzip "Früher war alles besser". Diesen Spruch hört man sehr oft, obwohl er nicht der Realität entspricht.

  1. Weniger Tote im Strassenverkehr
  2. höhere Lebenserwartung
  3. weniger Krieg
  4. weniger Armut
  5. bessere Arbeitsbedingungen
  6. freier Wissenszugang dank dem Internet
  7. Interessantere und abwechslungsreichere Jobs
  8. die Möglichkeit auf Reisen zu gehen

diese Liste lässt sich beliebig vorführen. Dies wurde alles möglich durch den Glauben an den kontinuierlichen Fortschritt und an den Glauben an junge, talentierte Menschen. 

 

Lediglich die

  1. erhöhten Umweltbelastungen
  2. stark steigende Kosten für Bildung und Gesundheitswesen
  3. die höhere Stressbelastung im Leben

sind negative Folgen "des Neuen". 

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